Schon seit vielen Jahren führt das Fridericianum Schwerin verschiedene Projekte zum Thema Stolpersteine durch.
Stolpersteine, das sind einzelne Steine vor Haustüren und anderen Orten des öffentlichen Lebens, die auf Verfolgte des Nationalsozialismus' hinweisen.
Zu Beginn dieses Schuljahres hat die Klasse 10A in diesem Zusammenhang ein ganz besonderes Projekt durchgeführt, von dem unsere beiden Gastreporter berichten.
Den Spuren der Geschichte mal ganz anders folgen
Die Künstlerin Daniela Melzig bot uns im Rahmen des landesweiten Projektes künstler für schüler einen kreativen Workshop zu Actionbound an. Diese Website, mit deren Hilfe z.B. interaktive Guides erstellt werden können, existiert seit 2012.
Unsere Klassenlehrerin Christine Kindt, die bei uns Geschichte und Deutsch unterrichtet, schlug uns vor, diese Möglichkeit mit dem Thema „Stolpersteine in Schwerin“ zu verbinden.
Mithilfe der Tools auf der Website Actionbound konnten wir in fünf kleinen Gruppen kurze Schnitzeljagden, sogenannte Bounds, erstellen, in denen wir über die Schweriner Opfer des Nationalsozialismus berichteten. Der Oberbegriff „Stolpersteine“ stand dabei im Fokus und durch die kreative, aber ernsthafte Umsetzung, beispielsweise mit Audios oder Quizfragen, konnte dieses ernste Thema tiefgehend und divers behandelt werden.
Bei einigen von uns bestanden zunächst Bedenken, ob das Thema „Stolpersteine“ für diese Art des Umgangs mit der Geschichte geeignet ist. Wir führten Testgänge durch und verbesserten unsere Kompetenz mit dem Programm. Dadurch wurden unsere Touren immer ausgefeilter. Durch Testläufe und Auswertungen von anderen Mitschülern und Lehrern konnten die Bounds stetig verbessert werden. Am Ende entstanden lehrreiche, fertige Touren, die es sowohl Schülern als auch Touristen ermöglichen, sich über unterschiedliche Opfergruppen der Nationalsozialisten und über unser heutiges Gedenken an die Opfer zu informieren, denn
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.
Mit einem Stolperstein soll an das individuelle Schicksal erinnert werden - und zwar an dem Ort, wo das Grauen begann.“
- Gunter Demnig, der Künstler hinter den Stolpersteinen -
Diese GPS-Rallyes können also ab September mit der App Actionbound heruntergeladen und gespielt werden, um selbst einiges über die Stolpersteine und die Geschichte der Opfer dahinter zu erfahren. Für Interessierte bleibt dies auch für ein ganzes Jahr bestehen.
Erik Larsen, 10a
Jakob Schneider, 10a